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Die Treibmine vor Nobi

Onkel Norbert hatte es nicht leicht mit mir und Jan. Manchmal öffnete Oma Inge das Küchenfenster und rief laut wie eine Sirene in den Hof: „Norrrberttt, räume den Hoooof auf!“ Wenn Spielsachen und Kram umherlagen, dann hatte Onkel Norbert die Schuld und nicht wir.

 

 

Einmal schlug ich Nobi in die Flucht. Er saß in der Badewanne, ich wurde ihm hinzugesetzt. Ich spürte, wie im Mastdarm eine kleine Tretmine herauswollte. Das Wasser war warm, der Badeschaum verschwunden, es passierte: Ungewollt und ohne Absicht schlüpfte eine kleine Kuller durch das Popo-Loch, sie war witzig, aber groß wie eine Weinbeere.

 

Ich hoffte und dachte, die kleine Tretmine werde am Boden bleiben und nicht auffallen. Es kam anders. Ganz langsam stieg die Mine an die Wasseroberfläche, blubb!, und sie schwamm langsam auf den Mund von Norbert zu. Mein guter Onkel begriff lange nicht, was auf ihn zu trieb. Irgendwann identifizierte er das unbekannte Treibgut.

 

Wie von der Tarantel gestochen, sprang er aus der Badewanne und schrie: „Der hat in die Badewanne geschissen!“ Hat der Norbert einen Lärm gemacht! Opa Erich kam herbei, nahm seine Brille ab, sah die Tretmine, formte die rechte Hand zu einer Schöpfkelle, er hob die Boje heraus und brachte sie weg. Norbert, es tut mir leid.